Zum Heiligen Augustinus

Das Mittelalter(ca. 6. - 15. Jhd.)

"Die Verwaltung der Zeit"

 Das mittelalterliche Europa wurde im Blick auf das "Phänomen Zeit" zunächst von religiösen Einrichtungen geprägt. Das metaphysische Fundament für die christliche Verwaltung der Zeit lieferte der heilige Augustinus  im 4. Jhd.. Für Augustinus beginnt die Geschichte der Zeit mit der Schöpfungsgeschichte - und da es vor der Schöpfung nichts gab, was sich hätte bewegen können, gab es vor der Schöpfung auch keine Zeit. Aus diesem Grund begriff er die Zeit als ein eindimensionales Kontinuum, das einen festen Anfang - die Schöpfungsgeschichte - und ein bestimmtes Ziel hat: den Jüngsten Tag am Ende der Welt. Hieraus ließ sich für die folgenden Generationen hervorragend eine quantitative Messung der Zeit ableiten: in der Form, daß man die Dauer einer Bewegung mit der Dauer einer anderen verglich, oder, mit anderen Worten - relativ und nicht absolut.

 Die religiöse Prägung der Zeit im frühen Mittelalter ging neben der Kirche vor allem von Klöstern aus, da diese aufgrund ihrer starken Disziplin und Regelhaftigkeit eine gut durchdachte "zeitliche Haushaltspolitik" benötigten. Die Klöster hatten ihr eigenes Zeitsystem, die sogenannten Kolonialstunden, welche die Zeiten für das Chorgebet regelten.

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