Zu Su Sung

Die Wasseruhr wurde zwischen dem 7. und 14. Jhd. zu höchster Perfektion fortentwickelt, das Recht, den Kalender und die Gestaltung des Tagesablaufes zu definieren, war eine nationale Angelegenheit. Besonders hervorzuheben ist i.d.Z. der Name Su Sung, ein Mönch, dem später die Leitung des Finanzministeriums anvertraut wurde. Su Sung beschrieb im Jahre 1090 einen "neuen Entwurf für eine (mechanische) Armillar(sphäre) und einen (Himmels)globus". Hinter diesem schwer verständlichen Titel verbirgt sich eine monumentale astronomische Wasseruhr, die "Himmlische Waage", welche neben ihrer Größe und Kunstfertigkeit vor allem durch ein herausragendes Merkmal bestach: sie besaß am Antriebsrad eine Hemmung und diese sollte im Abendland erst 200 Jahre später bekannt werden.

 Indes waren die Menschen im Abendland in der Gliederung des Tages in gleichmäßige Einheiten nicht untätig. Angeblich war es König Alfred von England, der im 9. Jhd. in Europa die Kerzenuhr erfand. Sein Chronist überlieferte, daß er exakt 8 Stunden für seine öffentlichen Pflichten, 8 Stunden für Studieren, Essen und Schlafen sowie 8 Stunden für das Gebet aufbrachte. Um seinen strukturierten Tagesablauf durchhalten zu können, benötigte er täglich 6 Kerzen je 4 Stunden Brenndauer, welche er in einer Laterne aufbewahrte, um die Gleichmäßigkeit des Abrennens zu optimieren. Das Feuer des Himmels wurde in einer Vielzahl von Formen auf den Boden der Tatsachen geholt - was dem König die Kerze war, war anderen Menschen der Talg, das Öl oder das Räucherstäbchen.

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