Zu Galilei Galilei

 Im 17. Jahrhundert erfindet Galileo Galilei die Reibungs- oder Stiftnockenrad- hemmung, welche den Gang der Turmuhr des Palazzo Vecchio in Florenz beeinflußt. Es ist die genaueste Hemmung, die bis ins 18. Jht. gebaut wird. Sie gerät grundlos in Vergessenheit und wird 1741 in Frankreich neu erfunden. Weiterhin bastelt Galilei am Turm zu Pisa an den Fall- und Pendelgesetzen und hat im Hintergrund das Problem der Längenmessung auf See, für dessen Lösung der spanische König 1598 eine Belohnung in Höhe von 1000 Kronen ausgelobt hatte. Im Verlauf seiner Studien, die er auch nach seiner Erblindung fortführt, gelingt es ihm nach der Formulierung der Pendelgesetze eine Pendeluhr zu konstruieren. Er überläßt den Bau dieser Uhr seinem Sohn Vincenzo, der sie jedoch erst nach dem Tod des Vaters fertigstellt und einige Jahre später in einem wahnhaften Anfall zerstört.

Aus diesem Grund gebührt die Ehre, die Pendeluhr erfunden zu haben, dem großen niederländischen Astronomen Christian Huygens, der Galileis Theorien weiterentwickelt, die Pendeluhr baut und 1657 als Patent anmeldet. Galileis Schüler Viviani provoziert daraufhin einen Urheberstreit, den er mit Pauken und Trompeten verliert. Indes gilt er heute als rehabilitiert, denn 80 Jahre später bemerkt ein Professor, daß die Fleischwaren seines Metzgers in Galileis Manuskripte eingewickelt sind: sie belegen eindeutig, daß Galilei tatsächlich eine Pendeluhr konstruiert hatte. Sie war nicht ganz so praktisch wie Huygens Variante, aber sie war in der Konstruktion grundverschieden und sie trug den Keim der Chronometerhemmung in sich. Mit der Huygen'schen Pendeluhr wird die Gangungenauigkeit auf eine Abweichung von 10 Sekunden pro Tag gesenkt. 1600 gar gelang es Bacon, die Schallgeschwindigkeit in Luft zu messen.

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