Der Himmel war mysteriös und aufschlußreich zugleich, Zeit war etwas Göttliches. Von daher war es vielfach Priestern vorbehalten, dem Lauf der Zeit "Steine in den Weg zu legen", um in seiner Dynamik zurechtzukommen. So zum Beispiel den großen Stein bei Newgrange, Irland, bei welchem am kürzesten Tag ein Lichtstrahl der Sonne durch einen 25 m langen Tunnel auf eine Grabkammer fiel. Oder den majestätischen Steinring inStonehenge, England, der einer Legende nach mit dem Zauberer Merlin und den Druiden in Verbindung gebracht wird und heute als das steinzeitliche Vorbild eines modernen astronomischen Observatoriums mit Zeitdienst gilt.

Stonehenge
Zu Aristophanes

Eine besondere Rolle am göttlichen Himmel spielte von jeher die Sonne. Von daher nimmt es nicht Wunder, daß der Sonnenschatten das vermutlich erste Artefakt des Menschen war, mit dessen Hilfe sie das Phänomen Zeit zu erforschen begannen. Der Sonnenschatten in Form von Körper- oder Gebäude-, später dann von Obelisken- oder Stabschatten wurde im Laufe der Zeit mit wachsendem Interesse beobachtet und systematisiert. Eine der ersten Maßeinheiten war der "Fuß" oder "Schuh" - sie hielt sich bis ins hohe Mittelalter. In Aristophanes Komödie "Die Frauenvolksversammlung", die in das 4. Jhd. v. Chr. datiert wird, wirft eine Bäuerin ihrem Mann vor, nichts zu tun, außer seinen Schatten zu beobachten und, sobald dieser 10 Fuß betrug, sich zum Essen zu befleißigen.

Zur Kalenderrechnung Erste Sonnenuhren